Der im Dänischen Wohld weit sichtbare, 64 m hohe Turm führt uns zu einer der größten Kirchen im ehemaligen Herzogtum Schleswig, der St. Jürgen Kirche zu Gettorf. Der einschiffige gotische Bau mit der an der Südseite angebauten Marienkapelle hat seinen Ursprung um 1250. Ihre Größe und Bedeutung hat diese Kirche im Mittelalter, unter dem Patronat der v. Ahlefeldt als Wallfahrtsort, erlangt. Von der damaligen Marienverehrung zeugt noch heute der schöne zweiflügelige Marienaltar aus dem Jahre 1510, der von einem unbekannten Lübecker Schnitzer meisterhaft gefertigt ist.
Die Bronzetaufe von 1424 stellt in Reliefs Ereignisse aus der Jugendzeit Christi dar. Vier Jünglinge in burgundischer Tracht tragen das Taufbecken. Der aufgehängte Deckel über der Taufe von 1712 hat die Form einer Erntekrone.
Das bedeutendste Ausstattungsstück ist die reich geschnitzte Kanzel im Stil der Spätrenaissance, 1598 vollendet und geschaffen vom Eckernförder Meister Hans Gudewerth d. Ä.
Der gotische Marienleuchter über dem Mittelgang ist fast 150 Jahre verschollen gewesen. Er kehrte 1989 aus einem Museumsfundus in die Gettorfer Kirche zurück.
Die ihn einst zierende doppelseitige Marienfigur ist unwiederbringlich verloren. Heute schmückt den Leuchter eine doppelseitige Madonna des Bildhauers Jörg Plickat.
Die Orgel von 1866 stammt von der bekannten Orgelbaufirma Marcussen und Sohn in Apenrade.
In der Schleswig – Holsteinischen Erhebung von 1848 – 1851 diente der erhöhte Kirchturm zeitweise als Beobachtungs– und Signalstation.[nbsp]
Klaus Dammann